Ein Mountainbiker auf einem Trail.

Berühmte Sportfotografen: Ein Blick über meinen Lenker

Er kam, sah und knipsen. Mit etwa 14 Jahren bekam ich meine erste Kamera: Eine Point-and-Shoot-Kamera, die damals noch mit Kleinbildfilm gefüttert werden wollte. Meine Karriereleiter als Sportfotograf begann mit Aufnahmen von mir und einem Kumpel, als wir uns dabei fotografierten, wie wir auf Inlinern die Stufen unserer Wohnsiedlung unsicher machten. Und wenn ich an diese Bilder zurückdenke, laufe ich dabei eher rot an, als dass sie einen guten Ausgangspunkt boten, um zu beurteilen, ob hinter dem Auslöser ein Funken Talent steckte. Zugegebenermaßen hatte ich damals wenig Interesse an der Sportfotografie. Erst als ich mit 19 Jahren zum Abitur eine Canon EOS 600D auspacken durfte, änderte sich mein Verhältnis zum Sport und damit auch mein Verhältnis zu meinen berühmten Sportfotografen. Werfen wir also einen Blick auf die Fotografen, die mich auf meinem Weg begleitet haben.

Von MTB-News bis RANDOM

Mit 17 Jahren fand das erste Mountainbike Einzug in meinen Keller und, wie es damals noch üblich war, gingen damit einige Ausgaben im Kiosk um die Ecke einher. Die Poster und Bilder aus Magazinen wie Freeride wurden fein säuberlich ausgeschnitten und übers Bett gehängt. Namen wie Mattias Fredriksson oder Sebas Romero sind mir so zum ersten Mal begegnet. Vor ein paar Jahren schnappte ich das Zitat eines Fotografen auf: „Es ist nichts falsch daran, seinen fotografischen Idolen nachzueifern und ihren Stil zu kopieren, bis man seinen eigenen gefunden hat.“ Ich musste schmunzeln, denn genau das versuchte ich damals. Ich prägte mir Bildaufbau und die Bearbeitungsstile ein und versuchte, sie auf meinen Hometrails in Hamburg umzusetzen. Wie gut oder schlecht ein Foto war, entschied damals MTB-News mit ihrem Format Bild der Woche oder des Monats. Und wie das damals in Foren so war und auch heute noch ist, stolpert man hier und da über die Arbeiten anderer Sportfotograf:innenen. Besonders die Selbstauslöser-Bilder von Erik Hölperl aka Airik hatten es mir angetan und erinnern mich im Nachhinein kompositorisch stark an Werke von Lorenz Holder oder Andreas Gursky.

Einen großen Einfluss hatten in dieser Zeit auch die jährlichen Ausgaben des Mountainbike-Foto-Magazins RANDOM. Eine Publikation, die den besten MTB-Fotograf:innen seiner Zeit eine Bühne bot und deren Bilder zur Schau stellte. Was mich damals begeisterte, waren neben den Bildern auch die abgedruckten EXIF-Daten. ISO-Wert, Verschlusszeit und Blende halfen mir zu verstehen, warum die Bilder so aussahen.

Damals auf der A-Line in Whistler

Meine Lightroom-Kataloge füllten sich und durch meinen Auslandsaufenthalt im kanadischen Whistler hatte ich endlich die Möglichkeit, den Sport auf einem Niveau zu fotografieren, wie es in Hamburg nicht möglich gewesen wäre. Ich konnte mir den Kamerarucksack umschnallen, mich auf den Sattel schwingen, die besten Trails der Welt lagen vor der Haustür und mit meinem Reisebegleiter Max Schorch hatte ich einen sprungfreudigen Begleiter an meiner Seite, der sich gerne ablichten ließ. Hinzu kamen Events wie Crankworx Whistler mit dem Whip-Off und Slopestyle Contest, wo ich die Gelegenheit nutzte, Dinge auszuprobieren oder den Fotograf:innen über die Schulter zu schauen. Auch Events wie die Deep Summer Photo Challenge lernte ich damals zum ersten Mal kennen und freue mich selbst heute noch, die Stile und Arbeiten mir unbekannter Fotograf:innen zu sehen.

 

Mein Highlight war damals sicherlich die Teilnahme an der MEC photo clinic: Ein Fotoevent mit Reuben Krabbe, bei dem wir einen Tag lang die Möglichkeit hatten, mit Stephen Matthews zu shooten und uns Tipps und Tricks von Reuben Krabbe abzuholen. Rückblickend bin ich sehr dankbar für die Möglichkeiten, die mir damals geboten wurden, da ich die Möglichkeit hatte, Dinge ungezwungen auszuprobieren, ohne Angst haben zu müssen, dass es möglichen Klient:innen nicht gefallen könnte.

Und heutzutage?

Seit meinem Aufenthalt in Kanada sind einige Jahre ins Land gegangen und auf der Suche nach Inspiration bin ich bei anderen Sportarten und Künstler:innen hängen geblieben. Hatte ich Lust auf Abenteuer, zog ich die Fotobücher des Surf-Abenteurers Chris Burkard hervor. Wenn mir der Sinn nach Kreativität im Großstadtdschungel stand, griff ich zu Fred Mortagnes aka FrenchFreds „Attraper Au Vol“. Und wenn mir nicht nach Sport zumute ist, bewundere ich jetzt die Bilder von Andreas Gursky und James Nachtwey.

Meine Liste berühmter Sportfotografen, die mich über die letzten Jahre begleitet haben:

Ein Mountainbiker sitzt mit seinem Enduro vor einer Hütte.

Mehr Sportfotos?

Über die Jahre durfte ich Events und Athlet:innen begleiten, mir deren Geschichten anhören, sportliche Höchstleistungen dokumentieren und Emotionen einfangen. All das versuche ich in meinen Portfolios einzufangen. Falls dir bis hierhin gefallen hast, was du siehst, würde ich mich über einen Besuch freuen. Ride on!

Eine Gruppe Mountainbiker mit aufgestapelten, gefüllten Müllsäcken, die vor ihnen liegen.
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